Zur Geschichte Langfördens

Die frühere Gemeinde Langförden besteht aus dem zentralen Ort Langförden und den Bauerschaften Bergstrup, Calveslage, Deindrup, Holtrup und Spreda; von den ehemaligen Adelsgütern Bomhof, Strohe und Vardel ist das erstere erhalten.

Die Besiedlung dürfte vor der Zeitenwende erfolgt sein. Die ältesten Urkunden sprechen 851 von Holtrup und 890 von Calveslage und Langförden. Darin wird der Ort Langförden als „Longanforda“ erwähnt, was lange Furt bedeutet; hier am Rande des Esches konnten auf einer größeren Länge der Spredaer Bach und das niedrige Wiesengelände durchquert werden.

Langförden lag im Mittelalter im Herrschaftsgebiet der Grafen von Ravensberg-Vechta. Mit dem Verkauf der Grafschaft 1252 an den Bischof von Münster gehörte Langförden bis 1803 zum Fürstbistum Münster, danach bis 1946 zum Großherzogtum Oldenburg. Diese kurz skizzierten Herrschaftsverhältnisse führten zu der noch heute gebräuchlichen Bezeichnung „Oldenburger Münsterland“. Seit der Gemeindereform im Jahre 1974 ist Langförden mit seinen Bauerschaften Teil der Stadtgemeinde Vechta. Einhergehend mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft erfolgte seit den 70er Jahren des 20. Jh. ein Bauboom, der die Einwohnerzahlen Langfördens auf fast 5000 ansteigen ließ. Das alte Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 34 qkm.

Mit dem Einsetzen der Christianisierung im 8./9. Jh. wurde Langförden Mutterkirche auch für Vechta und Oythe. Die erste Holzkirche ersetzte im Jahre 1011 eine aus Findlingen gebaute Steinkirche im romanischen Stil. Sie wurde im 13. Jh. erweitert und mit einem Turm vollendet. Das Steinmaterial der alten Kirche fand 1910 Verwendung für die große domartige neue Kirche im neoromanischen Stil. Das markante Turmensemble, die gegenüberliegende Brunnenanlage auf dem Laurentiusplatz und die angrenzende „Grüne Lunge“ mit den historischen Restgebäuden des ehemaligen Meyer-Hofes prägen heute das Bild in der Ortsmitte.

Weit über das Oldenburger Münsterland hinaus ist Langförden bekannt durch Obst und Gemüse. Der fruchtbare Lößboden ist besonders geeignet für Spezialkulturen dieser Art, die in nachgeordneten Betrieben verarbeitet und vermarktet werden. Auch Viehhaltung einschließlich Pferdezucht sowie Getreidebau spielen eine wichtige Rolle. Es entstanden Spezialbetriebe in den Bereichen Stallbau, Stalleinrichtungen und Großmühlen, die heute zum Teil weltweit agieren.

Die in Langförden vorhandenen infrastrukturellen Einrichtungen und die Nähe zur Stadt Vechta machen den Ort und seine Bauerschaften lebenswert, was gerade auch für junge Familien zutrifft. Für die Bildung der Kinder notwendige Institutionen wie Bücherei, Kindergarten und Grundschule sind im Ort vorhanden. Um Anschluss in der Gemeinschaft zu finden und die Freizeit sinnvoll zu gestalten, bieten verschiedenartige Vereine und Gruppen hinreichend Möglichkeiten. An die Grundschule sind die Sporthallen und ein Sportplatz angegliedert; am Bomhof befindet sich idyllisch gelegen das gut ausgebaute Sportgelände, daneben der Tennispark mit Gastronomie.